Man muss kein Hedonist sein, um Eis lecker zu finden. Bereits als Kind wurde unser Gaumen auf dieses eisige Nass vorbereitet, dass uns unser Leben lang begleitet hat und begleiten wird. Wenn man aber an der Via Santa Margherita 16, Via Alberto da Giussano 1a oder der Corso 22 Marzo 5 in Milano entlang schlendert und den eigenartigen Namen «GROM» (als Grafiker muss ich sagen, dass mich der Schriftzug und das Design nicht gerade umhaut…) erblickt, vergisst man das unangenehme Gefühl und das Gewicht der 5 Einkaufstaschen des Shoppings an den Handgelenken – Dieser Name begleitet einen mit unsichtbarer Hand sicher an die Eistheke und eine hübsche und freundliche Italienerin fragt nach unserem Begehren.

Endlich vor den ganzen hochglanzpolierten Eiskübeln stehend, hat man das ganze farbliche und geschmackliche Paradies vor sich. Nachdem das Engelchen in uns bereits beim Anblick des GROM-Schildes gewusst hatte, dass es den Kampf verlieren würde, dem Teufelchen klarzumachen, dass es ungesund ist, so viele Kalorien zu sich zu nehmen und wir nun weiter müssten, will es sich jetzt wenigstens für eine der eher gesünderen Sorten, ohne viel Extra Rahm und Crème, stark machen.

Aber egal, ob man auf unser Engelchen oder Teufelchen hört – Zwei Kugeln im Becher oder im «Cone» sollte man sich auf jeden Fall gönnen. Es ist ein fleischgewordener Traum! Diese Geschmacksexplosion im Mund ist einfach einmalig unter den Eis-Herstellern – für mich jedenfalls. Es ist ein sehr seltenes, oder vielleicht noch nie da gewesenes Erlebnis für Gaumen und Sinne. «Con Panna» – also die Extraportion Rahm oben drauf sollte man auf keinen Fall weglassen. Ich frag mich jedes Mal, wie sie das nur hingekriegt haben, einen Rahm herzustellen, der es locker mit der Konsistenz eines Rasierschaumes und der milden Süsse eines Cappuccino-Häubchens aufnehmen kann. Diese Gaumenfreude ist auf jeden Fall seine ca. 2 Euro pro Kugel wert.

Die Grundidee von GROM ist die Einzigartigkeit der Produkte: nur top Rohmaterial. 2002 setzten sich Guido Martinetti und Federico Grom zusammen, um nach dem Besten zu suchen, was die Agrikultur hergibt, von Langhe nach Sizilien und Zentralamerika.

Die Standards sind sehr strikt. Nur frische, saisonale Früchte, keine Farbstoffe und künstlichen Zusatzstoffe, Lurisia Bergwasser für die Sorbets, hoch qualitative Vollmilch für die Crèmes, Eier und eine sorgfältige Auswahl der besten Kakau- und Kaffeebohnen von Zentralamerika.

2003 war es dann soweit: GROM öffnet seine Tore im May im Zentrum von Turin und der Erfolg war gewaltig. In 15-20 Meter lange Schlangen verwandelten sich aus ungeduldig Wartenden, sichtbar glückliche Kunden vor den Eis-Boutiquen. 2005 entstanden weitere Niederlassungen. Das Ziel war dabei immer dasselbe: Nur das Beste ist gut genug, denn das kommt direkt auf unsere Zungenspitze.

Ich bin gespannt und hoffe auf eine baldige Eröffnung in Zürich und Basel, damit ich nicht jedesmal nach Mailand oder Turin fahren muss.